Der von Inge Prader fotografierte Beethovenfries des Life Ball ist ab 10.4. auf den Linien 1 und D unterwegs und regt zur Selbstreflexion an.
Seit Jahren sind Gewista und die Wiener Linien wichtiger Kooperationspartner des Life Ball. Ab 10. April stellen sie eine auffällig gestaltete Niederflurstraßenbahn zur Verfügung. Ihren aufsehenerregendsten Auftritt hat die Life Ball-Straßenbahn am 16. Mai: Sie bringt die 100 Mitglieder der „Life Ball Family“ zur Eröffnung auf den Rathausplatz, wo diese mit ihren opulenten, extravaganten Kostümen den Magenta Carpet stilgerecht eröffnen.
1902 hat Gustav Klimt den originalen Beethovenfries geschaffen und damit für Aufregung gesorgt. In seiner Hommage an den großen Künstler zensuriert sich der Life Ball gleich selbst, bevor es jemand anderes tun kann und verdeckt auf der diesjährigen Straßenbahn an „augenscheinlich expliziten“ Stellen die für viele so verstörende Nacktheit. Ironische Sprüche warnen: „Kunst kann verstören. Schauen Sie gar nicht erst hin“ bis zum Hinweis, dass „Kunst ihre moralischen Gefühle verletzen kann“, und regen dazu an, über mögliche eigene Vorurteile nachzudenken.
Schon 1902 sorgte Klimts Beethovenfries für Aufregung. Heute, über 100 Jahre später, scheint „biedermeierliches Denken“ fast verbreiteter, obwohl das eigentlich schon die Wiener Secessionisten lange hinter sich gelassen hatten. Begriffe wie Akzeptanz oder Freiheit geraten in Gefahr zu leeren Worthülsen zu verkommen, der Umgang mit Nacktheit ist durchwegs ein verkrampfter.
Im Zeichen des Life Ball Mottos 2015 GOLD – Ver Sacrum | Santa Primavera | Sacre du Printemps und inspiriert von der Aufbruchsstimmung der Wiener Secessionisten, wünscht sich der Life Ball, dass ein wenig von dem Mut und dem revolutionären Streben der Künstlervereinigung in jedem von uns wiedererwachen möge.
Credits Design Life Ball-Straßenbahn 2015
Foto: Inge Prader
Grafik & Design: Ronald Talasz / trafikant - Handel mit Gestaltung.
Lithografie: Birgit Seese / vierpunkt Studio für Grafik und Produktion GmbH
Am Bild v.l.n.r.: Gewista GenDir KR Karl Javurek, Magª Renate Brauner (Vizebürgermeisterin, Stadträtin für Finanzen, Wirtschaftspolitik und Wiener Stadtwerke sowie Vorsitzende der Wiener SPÖ-